Im Jubiläumsjahr 2017 konnte die 1892 errichtete Barßeler Windmühle auf 300 Jahre Mühlenstandort und gleichzeitig auf ein
125-jähriges Bestehen zurückblicken.
Im Oktober 2016 erhielt die Mühle die offizielle Denkmal Plakette des Landes Niedersachsen
Dieses Mühlenbauwerk ist in seiner Gesamtkonzeption ein Baudenkmal, da die technischen Anlagen - Zahnräder und Wellen - den
Übergang von reinen Holzkonstruktionen zu Werkstoffen aus Schmiedeeisen bzw. Eisenguss dokumentieren.
Baujahr 1892
Bauweise Galerieholländer mit Windrose
Stockwerke 3
Böden/Söller 5
Unterbau aus Ziegelsteinen gemauert
Achtkant gemauert und verputzt
Galerie in 10,50 Meter Höhe
Außentreppe zum 1. Stock
Balkon im 2.Stock
Kappenhöhe 23,50 Meter
Flügel Segelgatterflügel (früher Jalousieklappenflügel)
Spannweite 22 Meter
Windrose Durchmesser 4,10 Meter
Leistung 60 PS (bei Starkwind bis zu 80 PS)
Mühlentechnik 3 Mahlgänge, zwei zum Schroten, einer zur Mehlherstellung.
1 Ölschlaganlage zur Herstellung von Öl aus Rübsamen
Aufriss der Ebkenschen Mühle von Rüdiger Hagen
Geschichte/Chronologie:
1720 Errichtung einer Bockwindmühle mit Erlaubnis des damals zuständigen Bischofs von Münster.
Eigentümer ist die Kirchengemeinde Barßel.
1852 Diese Mühle wird durch Blitzschlag/Feuer derart stark beschädigt, dass sie abgerissen werden musste
1854 An gleicher Stelle wird eine neue, zweistöckige Holländer-Windmühle mit umlaufender Galerie errichtet.
Zum Mühlenensemble gehört das Müllerwohnhaus mit Stallungen.
1864 An der Mühle entsteht ein Brandschaden der jedoch ausgebessert werden konnte.
1876 Das neben der Windmühle gelegene Müllerwohnhaus wird durch Feuer vernichtet. Es wurde ein Neubau errichtet.
Heute befindet sich darin das "Restaurant Müllerhaus".
1877 Die im Kirchenbesitz befindliche Windmühle wird an Hermann Ebkens verkauft.
1887 Ein Feuer zerstört den hölzernen Oberbau der Mühle.
1890 Diese Galerieholländer Mühle ist infolge Blitzschlages abgebrannt, nur der Ziegelunterbau blieb erhalten.
Als neuer Besitzer wird Friedrich Ebkens eingetragen
1892 Neubau einer Galerieholländer in Massivbauweise. Der Unterbau (Mühlensockel) wird um ein drittes Stockwerk erhöht.
Sie erhält drei Mahlgänge, zwei zum Schroten, einer zur Mehlherstellung sowie eine Ölschlaganlage
Das derzeitige Technikdenkmal "Ebkenssche Windmühle" entsteht.
1905 Zur Unterbringung einer Dampfmaschine errichtet Friedrich Ebkens neben der Mühle ein Maschinenhaus mit einer
Antriebswelle zur Mühle.
Ab Ende der 1930 er Jahre erfolgte der Antrieb der Mahlwerke durch einen Elektromotor.
1965 Aufgabe des Mühlenbetriebes seitens der Familie Ebkens.
1975 Altersbedingte Einstellung des Landhandels und Futtermittelverkaufs.
1979 Die Gemeinde Barßel schließt einen langfristigen Pachtvertrag mit der Erbengemeinschaft Ebkens.
2019 Ab 01.Juli gehört das Grundstück mit der Windmühle und den angrenzenden Gebäuden der Gemeinde Barßel
Zahlreiche Renovierungs- und Wartungsmaßnahmen wurden an der Mühle und dem Müllerhaus in den darauffolgenden Jahren durchgeführt. Aufgrund des hohen Alters des Mühlenbauwerkes sind immer wieder Renovierungsarbeiten und Reparaturen durchzuführen
Das „Mühlenteam der Gemeinde Barßel“ und Mitglieder des Bürger- und Heimatvereins Barßel (BHV), haben in ehrenamtlicher Arbeit seit 2014 rund 7000 Arbeitsstunden in Restaurierungsarbeiten an der "Ebkensschen Mühle" investiert, um in Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Gemeinde Barßel und der Denkmalschutzbehörde des Landkreises Cloppenburg, die historische Mühlentechnologie aus dem 19. Jh. zu erhalten